Publius Vergilius Maro - Werke
Ein in 12 Büchern angelegtes Epos, das die abenteuerreiche Flucht des trojanischen Helden Aeneas nach dem Fall Trojas und seine von Göttern gelenkte Reise nach Italien erzählt, wo er die Grundlagen für das spätere römische Reich legt.
Publius Vergilius Maro - Leben und Werk
Publius Vergilius Maro, besser bekannt als der Dichter Vergil, wurde 70 v. Chr. in der Nähe von Mantua in Norditalien geboren. Er entstammte einer wohlhabenden Familie, die ihm eine umfassende Ausbildung ermöglichte. Vergil studierte in Cremona, Mediolanum, Rom und schließlich in Neapel, wo er sich intensiv mit Philosophie und Dichtung auseinandersetzte.
Schriftstellertätigkeit
Sein literarisches Schaffen begann mit den „Bucolica“ (Eclogae), einer Sammlung von zehn Hirtengedichten, die zwischen 42 und 39 v. Chr. entstanden.
Im Anschluss widmete er sich den „Georgica“, einem Lehrgedicht über die Landwirtschaft, das zwischen 37 und 29 v. Chr. entstand. Dieses Werk verband praktische Inhalte mit philosophischen Reflexionen und gilt bis heute als Meisterwerk der römischen Lehrdichtung.
Sein größtes und bedeutendstes Werk ist jedoch die Aeneis, die er ab etwa 29 v. Chr. bis zu seinem Tod verfasst hatte. Dieses zwölf Bücher umfassende Epos schilderte die Flucht des trojanischen Helden Aeneas und die Gründungsvorgeschichte Roms. Die Aeneis wurde zu einem nationalen Werk des römischen Volkes und diente zugleich der Legitimation des Kaisers Augustus, der als Nachfahre des Aeneas dargestellt wurde und somit gleichzeitig auch göttliche Vorfahren besaß, da Aeneas, der Gründervater der Familie der Iulier, Sohn der Göttin Venus gewesen ist.
Tod
Vergil starb am 21. September 19 v. Chr. in Brundisium (heute Brindisi) im Süden von Italien während einer Reise nach Griechenland. Sein Leichnam wurde nach Neapel überführt, wo sich sein Grab noch heute befindet. Die Aeneis wurde dann nach Vergils Tod von Augustus veröffentlich, obwohl Vergil ausdrücklich in seinem Testament verfügt hatte, dass sie noch nicht fertig sei und er sie lieber vernichtet haben möchte. Seinen Testamentsvollstreckern Lucius Varius Rufus und Plotius Tucca wurde aber durch Augustus verboten, das Werk zu vernichten, da es für das Augustus-Regime ein besonders wichtiges Werk war, um Augustus' Herrschaft zu legitimieren.
Nachwirkung
Vergil gilt bis heute als einer der größten Dichter der Antike. Seine Werke prägten nicht nur die römische Literatur nachhaltig, sondern beeinflussten auch die europäische Kulturgeschichte, insbesondere im Mittelalter und in der Renaissance, als die Aeneis als grundlegendes Bildungswerk galt. Man darf aber nicht vergessen, dass Vergil Teil des sogenannten Maecenas-Kreises war und somit auf jeden Fall dem Augustus-Regime positiv eingestellt war.