Titus Livius - Werke
Ein in 142 Bücher angelegtes monumentales Geschichtswerk von der Gründung der Stadt Roms bis hin zum Tod von Drusus dem Älteren 9 v. Chr. => Heute sind nur noch 35 Bücher erhalten, teilweise nur in Auszügen und lückenhaft.
Titus Livius - Leben und Biographie
Titus Livius, eher bekannt als Livius, wurde um das Jahr 59 v. Chr. in Patavium (dem heutigen Padua in Norditalien) geboren. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie, die es ihm erlaubte, sich intensiv mit Philosophie und Rhetorik zu beschäftigen. Anders als viele seiner Zeitgenossen trat er jedoch nicht als Politiker oder Militärführer in Erscheinung, sondern widmete sich fast ausschließlich dem Schreiben und der Historiographie.
Monumentales Geschichtswerk - ab urbe condita
Sein Lebenswerk war die monumentale Geschichtsdarstellung „Ab urbe condita“ („Von der Gründung der Stadt an“), die in 142 Büchern das Schicksal Roms von den mythischen Anfängen bis in seine eigene Zeit schilderte, genau genommen bis zum Tod von Drusus dem Älteren 9 v. Chr.. Es sind zwar nur 35 Bücher erhalten, doch schon diese vermitteln ein lebendiges Bild von den frühen Königen Roms, den Kämpfen gegen die Gallier, den Punischen Kriegen und dem Aufstieg der Republik.
Historischer Kontext und Schreibcharakteristika
Livius arbeitete eng mit dem Kaiserhaus zusammen, insbesondere unter Kaiser Augustus, dessen Herrschaft er als Beginn einer neuen, friedvollen Epoche betrachtete. Dennoch blieb er unabhängig in seinem Geschichtswerk und folgte eher dem Zeitgeist der Post-Bürgerkriegszeit.
Seine Darstellungen zeichnen sich weniger durch nüchterne Chronik als durch literarische Gestaltung und moralische Reflexion aus. Für Livius stand die Frage im Zentrum, wie Tugend, Pflichtbewusstsein und Charakterstärke den Aufstieg Roms ermöglichten und wie ihr Verlust den Niedergang herbeiführen könnte. Ebenso hatte er einen hohen wissenschaftlichen Anspruch an sein Werk und gleicht oft zwei verschiedene Quellen miteinander ab, bevor er sagt, was er für wahrscheinlicher hält.
Livius verbrachte den größten Teil seines Lebens in seiner Heimatstadt Padua, wo er auch im Jahr 17 n. Chr. starb.
Bis heute gilt er als einer der bedeutendsten Geschichtsschreiber der Antike. Seine Werke prägten das Geschichtsverständnis Europas tief und wurden über Jahrhunderte hinweg als zentrale Quelle über die Frühgeschichte Roms genutzt.